Aus der Schule – rein ins Leben! In der Schule für das Leben lernen, ist Zweck eines jeden Unterrichts. Auch der LER – Unterricht bietet hierzu von der 5. Klasse an vielfältige Möglichkeiten. Verschiedene Themen begleiten die Teenager auf unterschiedlichem Anforderungsniveau durch die Schuljahre. In Klasse 9 gestalten die Schüler zum Thema Lebenswege einen Slambeitrag. Was ist ein Slambeitrag? Welchen Inhalt soll er haben? Wie bringe ich den Beitrag adressatenbezogen rüber? – Solche und andere Fragen müssen zunächst geklärt werden. Nach mehrstündiger Arbeitsphase ist fast jeder Schüler in der Lage, fünf Minuten ohne Stichwortzettel frei vor der Klasse zu sprechen. Unter den Beiträgen sind ansprechende und sehr emotionale Vorträge. Viele Schüler sind erstaunt, wie lang fünf Minuten sein können. Sie erkennen, wie wichtig es ist, eine Präsentation gut vorzubereiten. Diese Erfahrung stärkt bei vielen Jugendlichen das Selbstbewusstsein, und lässt sich gut für künftige Vorstellungsgespräche anwenden. Das Nachdenken über Beziehungen, die Fragen „Was ist für mich Heimat? Wie gehe ich mit Freunden um?“ machen es im Unterricht möglich, wichtige Kompetenzen für das Leben zu entwickeln. Insbesondere geht es um Empathie- das Fühlen, Denken und Handeln anderer verstehen lernen und mit der eigenen Lebenswelt vergleichen. Das ist für die Bildung von Beziehungen und Familien eine wichtige Voraussetzung. Gerade in zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es häufig zu Konflikten und Gewalt. Neben Konflikten innerhalb der Gruppe, Klasse oder Familie analysieren die älteren Schüler auch gesellschaftliche Konflikte. Sie versuchen einen Krisenplan zu entwickeln und damit umzugehen. Im Mittelpunkt steht die Herausbildung von Zivilcourage. Besonders ansprechend ist das Thema: „Die letzte Reise“. Über den eigenen Tod, den Tod nahestehender Menschen nachdenken, ethisch urteilen, Normen in die Waagschale werfen und sich mit Sterben und Tod als gesellschaftlichem Problem auseinandersetzen, verlangt den Schülern so einiges ab. Immer wieder lesen wir dann z. B. Todesanzeigen, versuchen mit viel Empathie zu erkennen, was war das für ein Mensch. Regelmäßig besuchen wir dabei auch einen Friedhof. Wir lernen Bestattungsrituale kennen und erfahren, was zu einer Beerdigung dazugehört. Am Ende steht der Mensch im Mittelpunkt. Wieder steht das Leben selbst im Fokus des LER – Unterrichts. U. Waldau Fachlehrerin für LER |
Charlotte Barth, Leonie Aileen Handke und Lisa Dräßig (v.l.n.r) beschreiben ihr Plakat zum Thema "Heimat und Fremde". Das Schiff als Symbol für Heimat steuert auf den Berg als Symbol der Fremde zu. Sie wollen damit zeigen, dass sie andere Kulturen kennen lernen wollen. In der Fremde kann man viel Neues und Tolles erleben. |