Raus aus der Schule und rein in die Welt

Weltfremd sind die Schüler- und Schülerinnen der Grund- und Oberschule "Johannes Clajus" nicht! Im Rahmen von Projektunterricht erkunden sie regelmäßig ihre Umgebung und bilden sich eine Meinung zu aktuellen Geschehnissen, so z.B. im Unterrichtsfach Politische Bildung.

Die Fünftklässler beschäftigen sich mit Kinderrechten in der Welt und analysieren Fälle von "Kinder in Not". Um diesen Kindern zu helfen organisieren die Schüler- und Schülerinnen jährlich zum Tag der offenen Schultür einen Flohmarkt. So wurde das gesammelte Geld einmal für eine Schule in Sri Lanka gespendet, ein anderes Mal für die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Wofür die Kinder sich engagieren entscheiden sie selbstständig. Tatkräftig unterstützt werden sie von der Fachlehrerin, der Klassenleiterin und natürlich ihren Eltern, ohne die solche Aktionen nicht möglich wären.

Wie eine Gemeinde funktioniert, das wollen die Sechstklässler mit einem Besuch im Rathaus praktisch erleben. Die Kinder erfahren vom Bürgermeister der Stadt, was aktuell diskutiert und geplant wird. Besonders interessant ist dabei die Verkehrssicherheit des eigenen Schulweges oder die Angebote der Stadt Herzberg für Kinder und Jugendliche. Zum Nachdenken regt oft die Aussage an, dass bei städtischen Vorhaben umfangreiche gesetzliche Vorgaben eingehalten werden müssen.

Im Politikunterricht der 9. Klasse geht es um Recht und Gesetz. Sehr interessant ist die Teilnahme an mehreren Gerichtsverhandlungen im Amtsgericht Bad Liebenwerda. Neben dem Ablauf einer Gerichtsverhandlung und den Aufgaben der anwesenden Personen werden von den Jugendlichen vor allem die verhandelten Straftaten und erlassenen Urteile analysiert. Ihnen wird die Ernsthaftigkeit des Verhaltens in der Öffentlichkeit vor Augen geführt. Den Jugendlichen werden z.B. die Folgen deutlich gemacht, wenn man alkoholisiert mit dem Rad unterwegs ist oder sie erleben wie die Sitzhaltung und Wortwahl des Angeklagten bzw. der Zeugen auf das Gericht wirkt.

Die 9. Klasse zu Besuch bei den Ausbildungsstätten

der   Bundeswehr in Holzdorf 2020 (Foto: Lufttransportgruppe)

10.Klässler im Gespäch mit Hauptmann Bittner,

Jugendoffizier aus Cotbus 2019 (Foto: Schule)

Eine wichtige Rolle im Unterricht für Politische Bildung spielen Gespräche mit Experten. Je nach Interesse der Jugendlichen laden sie einen Lokalpolitiker der Stadt oder des Bundes- bzw. Landtages in den Unterricht ein. Dabei interessiert die Zehntklässler einerseits das Aufgabenfeld eines Politikers. Andererseits möchten die Jugendlichen Antworten auf Fragen zur aktuellen Politik bekommen. Dabei unterstützen uns sehr zuverlässig die Jugendoffiziere der Bundeswehr. In einem Seminar wird den Oberschülern Fakten und Zusammenhänge zu Globalen Problemen und deren Bedeutung für Deutschland und die Sicherheit in der Welt erklärt. Nicht selten entwickeln sich aufschlussreiche Diskussionsrunden zu den verschiedensten Themenfeldern, wie Krieg, Massenvernichtungswaffen, zerfallende Staaten, Terrorismus, Rohstoffknappheit, Klimawandel u.v.m.

In diesem Zusammenhang geht ein großes Dankeschön an alle, die diese interessante Projektarbeit ermöglichen.

B. Mahling, Fachlehrerin für Politische Bildung