Autor des Beitrags: Frau Fehse

Andreas beim Baumschnitt im Botanischen GartenViele kleine Schritte braucht es, um ein großes Ziel zu erreichen. Jeder weiß das, und beim Produktiven Lernen ist das natürlich auch nicht anders. Wenn in zwei Jahren der Abschluss „Erweiterte Berufsbildungsreife“ auf dem Abschlusszeugnis stehen soll, dann muss der Startschuss zum Schuljahresbeginn 2021/22 erfolgen.
Aus Herzberg, umliegenden Städten und Dörfern, aber auch zum Teil weit entfernten Orten unseres Elbe-Elster-Kreises fanden sich 13 Schüler und drei Schülerinnen an unserer Grund- und Oberschule „Johannes Clajus“ ein, um in das über viele Jahre bewährte Modell des Produktiven Lernens ab Klasse 9 einzusteigen. Sie begannen ihre vierwöchige Orientierungsphase damit, die unterschiedlichsten Anforderungen zunächst kennenzulernen, im weiteren Verlauf einige davon aber auch schon selbst auszuprobieren.
Die erste größere Herausforderung stellte dabei ohne Zweifel die Praxiswoche dar. Schaffe ich das?

Fünf ziemlich lange Arbeitstage in einem Betrieb mit mir unbekannten Menschen zu absolvieren? Werde ich alle verlangten Tätigkeiten in guter Qualität erledigen können? Diese oder ähnliche Fragen schwirrten sicher einigen der neuen „PLer“ durch den Kopf.
Tim gestaltet Freiflächen auf dem Herzberger FriedhofVictoria in der „Stammhaus“-KücheNun, am Ende dieser Probe-Arbeitswoche dürfen die allermeisten zufrieden und ein bisschen stolz sagen: Ja, ich habe es geschafft. Ich war fleißig, freundlich und pünktlich. Obwohl uns diesmal das Wetter kräftig dazwischenfunkte, konnten viele geplante Arbeitsaufgaben erfolgreich umgesetzt werden. Wer auch zu Hause hin und wieder ein Werkzeug in die Hand nimmt, der hatte mit Gartenschere, Harke und Schubkarre einen klaren Vorteil. Doch auch Eigenschaften wie Durchhaltevermögen und  Zuverlässigkeit waren gefragt. Wie bereits in den vergangenen Schuljahren wurden Pflegearbeiten im und um den Botanischen Garten sowie im Grochwitzer Tierpark vorgenommen. Die Jugendlichen halfen auch tatkräftig den Mitarbeitern in der Gärtnerei Tietze, auf dem Städtischen Friedhof, im „Stammhaus“, beim Landhandel Höhne sowie erstmals auch bei der Herzberger Tafel und in der Mediathek. Dabei begegneten ihnen die zeitweiligen Arbeitskolleginnen und Kollegen mit Freundlichkeit und viel Verständnis. Wir bedanken uns sehr herzlich dafür und schätzen diesen Einsatz der betrieblichen Mentoren. Sicher wird die Praxiswoche als erste Bewährungsprobe mit allen damit verbundenen Erfahrungen lange im Gedächtnis der Jugendlichen ihren Platz haben. Ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einem erweiterten Schulabschluss ist getan….

Manuela Fehse, Lehrerin im Produktiven Lernen